Warschau 26.5.2005 - 29.5.2005

Kurzbesuch in Warschau mit interessanten Eindrücken einer Stadt welche sich derzeit im Umbruch befindet. Hier trifft der Kommunismus auf das finanzstarke restliche Europa.

Warschau: Bahnhof und Shoppingcenter
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Warschau Polonia Palace bei Nacht
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Warschau Polonia Palace Zimmer
Warschau Polonia Palace Zimmer
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Warschau Polonia Palace Badezimmer
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Warschau: Stadtplatz / Marktplatz / Altstadt
Warschau: Juedisches Viertel


Unser Trip begann am Mittwoch, den 25. Mai 2005 am Linzer Hauptbahnhof - Abfahrtszeit 22:08. Im Gepäck dabei hatten wir den Reiseführer: „Warschau und Umgebung“ von Katarzyna Jone, Christiane Rahn im Reise Know-How Verlag erschienen. Nachdem wir am Wiener Westbahnhof angekommen waren, mussten wir nach Wien-Süd und dann ging die Reise ab in Richtung tschechische Grenze. Nach einer extrem warmen und eher schlaflosen Nacht im Liegeabteil kamen wir um kurz vor sieben Uhr am nächsten Tag am Warschauer Hauptbahnhof an. Nachdem man den Bahnhof verlässt fällt der erster Blick auf ein mächtige Gebäude – den Kulturpalast.

Unser Zimmer im Hotel Polonia Palace konnten wir zwar erst am Nachmittag beziehen, allerdings war es kein Problem unser Gepäck im Hotel abzugeben und uns etwas frisch zu machen.

Unser erste Besichtigungstag in Warschau könnte begingen. Zunächst mal wurde von uns die nähere Umgebung erkundet, auf der Suche nach einem Supermarkt. Im Shopping Center wurden wir fündig. Dort gibt es auch einen H&M, einen C&A und weiteren Bekleidungsgeschäfte. Mit Nahrung eingedeckt, konnte es nun los gehen Richtung Altstadt. Da die Strecke nicht allzu weit war, verzichteten wir auf öffentliche Verkehrsmittel. Unser Weg führte uns vorbei am Rathaus, dem Archäologischen Museum, Saski-Park, vielen alten und renovierungsbedürftigen Gebäude bis zum Kriegsdenkmal beim Ibishotel. Dann wurde der Weg Richtung Weichsel gewählt und dann ging es Richtung Neustadt. Das erste Mal in Warschau, dass wir auf andere Touristen gestoßen sind. Schließt man sich den Touristen an, so kommt man unweigerlich zu der Mauer, die die Altstadt umschließt. In den Gassen herrscht reges Treiben. Postkarten und Souvenirs können dort erworben werden. Vorbei an liebevoll restaurierten Gebäude gelang man zum Platz vor dem Königsschloss. Die letzte Station des Tages bildete der Kauf von Postkarten, Marken waren weder im Hotel noch im Supermarkt zu kaufen, wo wir auch die Karten erworben hatten. Uns wurde gesagt, dass man Briefmarken nur in der Post kaufen kann (wir haben die Marken dann aber auf der Aussichtplattform vom Kulturpalast gekauft). Für uns ging es dann zurück zum Hotel, wo ein klimatisierte Zimmer auf uns wartete.

Nach einer erholsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück könnten wir mit neuen Elan in der Tag starten. Erster Programmpunkt war der Besuch des Kulturpalasts. Auf die Plattform, von der aus man einen herrlichen Blick auf Warschau hat, gelang man mittels einen Lift. Das Hochfahren lohnt sich auf jeden Fall.

Der nächste Programmpunkt führte uns erneut Richtung Saski-Park. Dort kann man das Grabmahl eines unbekannten Soldaten besichtigen, dass von Soldaten bewacht wird. In diesem gepflegten Park befindet sich auch ein Springbrunnen.

Danach führte uns unser Programm weiter in die Altstadt. Allerdings war der Weg dorthin dieses Mal etwas beschwerlicher, da eine riesige Menge an Leuten einer gerade stattfindenden Fronleichnamsmesse beiwohnten. Die Hitze in dieser Menge war fast nicht zu ertragen, keine Ahnung wie die Leute in der Menge das ausgehalten haben. Ich war ziemlich froh, als wir die Menge hinter uns gelassen hatten und auf dem Platz vor dem Königsschloss standen. Gleich gegenüber des Schlosses befindet sich die Touristeninformation, dort wurde uns bewusst, das Warschau nicht unbedingt die touristische Stadt schlechthin ist. Außer ein paar Veranstaltungsprospekt (die waren großteils auf polnisch) war dort nicht viel zu finden.
Somit machten wir uns auf den Weg zum Marktplatz in der Altstadt. Dort befindet sich wahrscheinlich das touristische Zentrum. Ein schönes restauriertes Haus neben dem Anderen, allerdings auch ein Restauranttisch neben dem Anderen. Unser Weg führte uns dann zum Obersten Gericht in Warschau. Davor befindet sich das Denkmal des Warschauer Aufstandes 1944. (Das Symbol des Warschauer Aufstands, einem P sehr ähnlich, kann man auf so manchem Warschauer Gebäude entdecken.)
Dies war der letzte Programmpunkt des Tages und wir begaben uns zurück zum Hotel, um uns etwas zu erholen und uns dann auf die Suche nach was Essbaren zu machen. Es gibt eine Restaurantkette (dessen Name ich mir leider nicht gemerkt habe), deren Gastgärten immer recht gut besucht waren (sogar um 15.30 Uhr waren dort recht viele Gäste anzutreffen). Daher versuchten wir dort unser Glück. Fazit: Das Essen dort war sehr gut, sehr viel und nicht sehr teuer.
Die anschließende Nachtfotografieraktion war allerdings nicht wirklich von Erfolg gekrönt, da die wenigsten Bauwerke beleuchtet waren. Und die Wenigen die im Licht erstrahlten, waren auch nicht gut genug ausgeleuchtet.

Am dritten Tag wurde zuerst mal der Süden der Stadt erkundet. Vorbei an Wohnblöcken, die von der Sonne aufgewärmten waren und die Hitze nun abgaben, sodass man sich in das klimatisierte Zimmer wünschte, führte uns unser Weg in den Lazienki-Park. Nach einem längeren Fußmarsch dort angekommen begrüßten einen dort schattige Wege. Und man konnte sich nach diesen Anstrengungen auf einer Bank niederlassen und die Natur genießen. Man konnte Enten, Eichhörnchen und Vögel beobachten, die sich scheinbar an die Anwesenheit der Menschen gewöhnt hatten. Nach einer kurzen Pause beschlossen wir, die Stadtteile östlich der Weichsel zu erkunden. Da nicht jede Brücke für Fußgänger vorgesehen ist, mussten wir ein Stückchen der Weichsel entlang gehen. Dort stießen wir auf ein tierisches Kunstwerk.

Östlich der Weichsel wartete ein ganz und gar anderes Warschau auf uns. Dorthin waren die westlichen Investoren noch nicht vorgedrungen. Man merkte zwar, dass auch hier versucht wurde die alten Gebäude zu renovieren, aber nicht mit soviel Nachdruck, wie dies auf der anderen Seite des Flusses stattfand. Das Stadtbild war geprägt von Wohnungen und Miethäuser. Unser Weg führte uns vorbei am Stadion. Relativ spät am Nachmittag (die Sonne war schon am untergehen), gelangten wir über die Brücke Slasko-Dabrowski zum Königsschloss. Von dort aus ging es zurück zum Hotel.

Der letzte Tag stand ganz im Zeichen der baldigen Abreise. Es standen keinerlei Stadtbesichtigungspunkte mehr auf unsere Programmliste. Unsere letzten Zlotys wurden noch ausgegeben und am frühen Nachmittag fuhr unsere Zug aus Warschau ab. Die Fahrt gestaltete sich sehr langwierig, da die Schienen sich zu sehr erwärmt hatten und der Zug daher mit 30km/h durch die Lande tuckerte. Als wir Polen verlassen hatten war schon eine beachtliche Verspätung zusammengekommen, die in Tschechien zu einem Großteil wieder weggemacht wurde. Aus uns unbekannten Gründen schaffte die ÖBB allerdings, die Verspätung wieder einzufahren und wir verpassten unseren Anschlusszug. Nachdem der Zug aus Budapest kommend, nach 1,5 Stunden Verspätung endlich aus Wien abgerollt war, war die letzte Strecke der Reise fast geschafft. Um kurz nach 2 Uhr nachts endete die anstrengende und nervenraubende Heimreise überglücklich im heimischen Bett.

Fazit:

Warschau ist auf jeden Fall eine Reise wert, allerdings ist sie noch nicht auf Touristen eingestellt. Wer allerdings auf Touristenmassen verzichten kann und eine Stadt im Umbruch erleben will, der ist hier sicher richtig. Auf der einen Seite ist hier der Kommunismus noch deutlich spürbar und andererseits drängt die westlich Welt immer mehr in das Leben der Bevölkerung und des Stadtbildes.
Allerdings sollte man auf gutes Wetter hoffen, da sich die Möglichkeiten für ein Schlechtwetterprogramm in Grenzen halten.

3 Tage sollten genügen, um einen ausreichenden ersten Eindruck über Warschau gewinnen zu können.


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